Nacht im Kopf gebührt unter meinen veröffentlichten Büchern eine Sonderstellung. Zum einen ist es das erste Werk, mit dem ich rundum zufrieden bin (Stand Herbst 2022), zum anderen trägt es meinen Wunschtitel. Wie ihr vielleicht wisst, liegt die Wahl des Titels nicht allein in den Händen der Schreibenden, sondern bedarf des Zuspruchs der Marketingabteilung. Bestenfalls fordert der Verlag ein paar Vorschläge vonseiten des Autors, der Autorin. Mein Angebot war in diesem Fall Nacht im Kopf, da der Titel wunderbar zu dem des Vorgängers (Zurück im Zorn) passt. Außerdem ist es meine Huldigung an Robert Bloch, mit dessen Büchern ich mich regelmäßig auf meinem Blog beschäftige. Bloch schrieb die Vorlage zu dem Hitchcock-Klassiker Psycho und verfasste davor und danach weitere Perlen aus dem Genre der Spannungsliteratur. Eines seiner Bücher trägt den Titel Night-World, das hierzulande gleich unter zwei Titeln veröffentlicht wurde: Zunächst als Wahnsinn mit Methode, später als Nacht im Kopf.

Inhaltlich haben die beiden Werke nichts miteinander gemein. Robert Blochs Roman ist eine wilde Achterbahnfahrt, angesiedelt im L.A. der 1970er Jahre, meine Geschichte hingegen eine mörderische Kneipentour durchs brandenburgische Niemandsland.

Wenn ich heute bei den bekannten Onlinehändlern nach meinem Roman suche, begegne ich automatisch dem Bloch-Titel; so lacht mich unter einem schwarzblauen Cover das famose in Gelb und Schwarz gehaltene Design der Diogenes-Ausgabe an. Schon das allein erfüllt mich mit Stolz und einem warmen Gefühl der Genugtuung, weil ich mich so – wenn auch auf eine verquere Weise – in eine Tradition einfügt glaube. Mein schreibendes Herz gehört eben voll und ganz dem Genre der Spannungsliteratur.

Inhalt: Ein abgehängtes Dorf irgendwo im brandenburgischen Nirgendwo. Ausgerechnet hier soll Europas größtes Werk für Elektroautos entstehen. Das Versprechen einer besseren Zukunft – bis Pflanzenfreund August Brehm eine seltene Blume entdeckt, die den Bau zu verhindern droht. Das interessiert den Ex-Bullen Willy und seine besorgte Begleitung Anna wenig. Willy will den Hobbybotaniker wegen einer Affäre mit seiner verstorbenen Frau zur Rede stellen. Doch von Brehm fehlt jede Spur und schnell wird klar: Im Dorf hat die Barbarei Einzug gehalten.