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CHRISTOPH HEIDEN

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Julia Eichhorn Literaturagentur
c/o Agentur Göpfert
Savignyplatz 6
10623 Berlin

Julia Eichhorn: julia.eichhorn@jeliteraturagentur.de
Zoë Martin: zoe.martin@jeliteraturagentur.de

Telefon: +49(0)30 364 126 09

Über mich

Ich bin Autor der Romane "Zurück im Zorn" und "Nacht im Kopf", darüber hinaus schreibe ich die erfolgreiche Reihe um Kommissar Henry Kilmer. "Zurück im Zorn" stand auf der Shortlist für den Glauser Preis, der wichtigsten Auszeichnung für deutschsprachige Kriminalliteratur. Auf meinem Blog veröffentliche ich regelmäßig Artikel über Spannungsromane und deren Verfilmungen. Außerdem produziere ich mit Matthias Pick den Podcast "Kaffee, Kekse & Midnight Movies".

christoph_heiden

Sendepause. * * * * #pause #sommerpause #relax #t Sendepause.

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#pause #sommerpause #relax #theblackwindmill #michaelcaine #tschüss
Zweimal die gleiche Geschichte suchte ich in "En p Zweimal die gleiche Geschichte suchte ich in "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes" vergebens. Stattdessen bereiteten mir 16 höchst unterschiedliche Stories Vergnügen, so u. a. @juergen_baerbig "Besuch aus Ägypten". Mary - mittlerweile Mary Watson - taucht an Sherlocks Tür auf. Ihr Mann, unser verehrter Doktor Watson, ist verschwunden. Dem schließt sich eine Tour de force durch Londons Straßen an, von der Baker Street ins East End bis nach Highgate. Der gute Holmes darf sogar eine Tür eintreten. Jürgen Bärbig schreibt eine direkte Prosa, rastlos, schnörkellos, auf den Punkt gebracht. Das erinnert an die Hardboiled-Schule (gar an die Serie "Ripper Street") und macht schlichtweg Spaß.
@christoph.grimm.85 Geschichte "Im Klang von g-Moll" ist ebenfalls in jener Zeit angesiedelt, als John und Mary verheiratet waren. Hier begegnet uns die klassische Erzählperspektive, die wir aus den Originalgeschichten kennen; allerdings zeichnet Watsons Betrachtung seines Gefährten eine besondere Sensibilität aus. Im letzten Absatz schwant uns auch, dass hier mit einem der großen Fragezeichen in Holmes Figurenzeichnung gespielt wurde.
@alexander_klymchuk_autor Geschichte "Der Exorzismus der Maria Copperfield" widmet sich - wie der Titel bereits erahnen lässt - einem im Horrorgenre beliebten Thema. Doch ohne die Baker Street verlassen zu müssen, kombiniert Holmes eine ganz und gar irdische Lösung des Problems herbei. Ich habe ein Faible für dieserart Fälle (siehe "Eine Frage der Identität"), denn verdeutlichen sie auf exemplarische Weise Holmes meisterhafte Gabe. 
Alle drei Geschichten sind in ihrer Vielfalt unterhaltsam, spannend und originell; im Grunde zeichnet genau das diese äußerst liebevoll gestaltete Anthologie aus. So gebührt denn auch "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes" in dem schier unerschöpflichen Holmes-Universum ein besonderer Platz . 
(Gut kombiniert! Das ist Werbung.)
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@burgenwelt.verlag
#sherlockholmes #diereisendessherlockholmes #bakerstreet #buchblogger #buchempfehlung #bookstagram #london #pastiche #sherlock #shortstories
"Sieben" oder "The List of 7" von Mark "Twin Peaks "Sieben" oder "The List of 7" von Mark "Twin Peaks" Frost ist kein Sherlock Holmes Pastiche, liest sich aber so. Protagonist in diesem Roman ist Arthur Conan Doyle höchstpersönlich, allerdings noch ohne das Sir vor dem Namen und ohne "Eine Studie in Scharlachrot" in der Bibliografie. Wir schreiben das Jahr 1884 und Conan Doyle ist gerade 25 Jahre alt.
Bereits der Einstieg lässt mich an ein Sherlock Holmes Abenteuer denken: Doyle bekommt einen geheimnisvollen Brief, den er natürlich en détail analysiert. Daraufhin sucht er eine Séance auf, die nicht nur in einem Blutbad endet, sondern darüber hinaus den großen Konflikt der Geschichte einläutet: Einerseits ist Doyle ein der Wissenschaft verpflichteter Arzt, andererseits weiß er die okkulten Begebenheiten, die ihm widerfahren, nicht einzuordnen. "Warum habe ich Angst vor der Finsternis?" heißt es in dem Roman. "Wollen wir doch mal realistisch bleiben!" Der historische Conan Doyle war Spiritist (siehe SW-Foto: Doyle zwischen dem Bärtigen und der Frau; der sogenannte Crewe Circle), doch vermied es, die beliebten Sherlock Holmes Abenteuer mit seiner Weltsicht zu färben. Mark Frost schenkte unserem Helden auch einen Begleiter – Jack Sparks. Fortan fallen Sätze wie "Gut mitgedacht, Doyle", wodurch der Roman noch mehr den Anschein eines Pastiche gewinnt. Manchmal las ich Watson und Holmes anstelle von Doyle und Sparks. Und wenn ich mich schon verleiten lasse, dann will ich dahingehend gleich einen Vergleich bemühen: Der Roman verhält sich zu den Originalgeschichten wie "Das Geheimnis des verborgenen Tempels" zu der TV Serie mit Jeremy Brett. "Sieben" ist Hollywoodkino in Papierform. Action, Horror, große Gefühle. Metaebene, Zitate und ein spielerischer Umgang mit Historie inklusive. Ja, auch ein Herr namens Bram Stoker bekommt eine Nebenrolle. Einmal sagt Jack Sparks zu dem mit der Schreiberei zaudernden Doyle: "Es ist nicht falsch, die Menschen ein bisschen zu unterhalten. Im Grunde ist es doch alles, was sie wollen: Ein bisschen Ablenkung." Das hätte auch das Credo des Autors sein können …
Abbildung: Die Dame in der Mitte zwischen den Büchern ist Mrs Kelly, ein Medium am Londoner College for Psychic Studies, gut hun
"Das letzte Problem" aus der Serie "Die Abenteuer "Das letzte Problem" aus der Serie "Die Abenteuer des Sherlock Holmes" ist in zweierlei Hinsicht ein zwiespältiges Seherlebnis: Während die erste Hälfte der Episode einen unnötigen Plot um den Diebstahl der Mona Lisa präsentiert, zählt die zweite Hälfte zum besten, was das Fernsehen in den 1980er Jahren zu bieten hatte. Wir sehen Dr. Watson und Sherlock Holmes in der Schweiz, wo sie beide ein tragisches Schicksal ereilen wird. Der andere Umstand, der mich einst traurig stimmte: Das Ausscheiden von David Burke, der in dreizehn Folgen den Dr. Watson mimte. Burke verließ die Serie seiner Familie wegen. Für mich ist seine Darstellung perfekt – das soll mitnichten bedeuten, dass ich ein Problem mit dem grandiosen Edward Hardwicke habe; nur eben entspricht Burkes Spiel genau meiner Vorstellung von Dr. Watson. Er ist nicht bloß jünger als Holmes, er wirkt mit seinem Elan auch so. Zudem gibt er der poetischen Ader von Watson genug Raum, schließlich ist der gute Doktor ein Literat. Die Landschaft, sprich die Berge, die Reichenbachfälle, die Gegend um den "Englischen Hof", all das ist wunderschön fotografiert. Die Musik von Patrick Gowers ist exzellent, und überhaupt sind die letzten zehn Minuten ein Kleinod britischer TV-Unterhaltung.
Dass Arthur Conan Doyle – sei es auf Bitten seiner Mutter oder des Geldes wegen – Sherlock Holmes wieder auferstehen ließ, ist allseits bekannt. Etwa drei Jahre blieb der Detektiv der Baker Street fern, ein Zeitfenster, das von Holmes-Fans gern für eigene, selbst erdachte Abenteuer genutzt wird. So geschehen in @sarah83sbookshelf Geschichte "Mord in Sachsenhausen", die Teil der Anthologie "En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes" ist. Holmes ermittelt diesmal nicht in UK, sondern in Deutschland, eine Besonderheit im ganzen Band. Die spannende Story führt uns nach Frankfurt, direkt ins Goethe-Haus. Irgendwie scheint das Thema Schreiben über der Erzählung zu flirren, das Schreiben nebst allerhand Persönlichkeiten aus der Literaturgeschichte und nicht zuletzt die Angst vor dem weißen Blatt. Also lesen und staunen! "En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes" – überall, wo es Bücher gibt. (Werbung)
Im Zuge der Veröffentlichung von "En passant - Di Im Zuge der Veröffentlichung von "En passant - Die Reisen des Sherlock Holmes" führte @sarah83sbookshelf von @sherlocksleseblog
ein Interview mit mir. Ein kleiner Auszug gefällig? 

Welche Sherlock Holmes Geschichte hat dich in die Welt des Detektivs geführt und was hat dir an ihr gefallen?
Mein erster Kontakt mit Sherlock Holmes war eine Hörspielbearbeitung des Romans "Das Zeichen der Vier". Ich hörte sie im Grundschulalter zum Einschlafen ... Ich, im Bett liegend und der Schallplatte lauschend, empfand manche Stelle als echten Horror, vor allem die Szene, in der Mr. Sholto die letzten Worte seines Vaters wiedergibt: „Das Gesicht, da am Fenster! Die bärtige Fratze!“...

Danke für das Interview (und das Wiederbeleben einer alten Erinnerung). Den Rest findet ihr auf Sherlocks Leseblog.
Euch allen ein entspanntes Pfingsten!
Lediglich in einer Originalgeschichte von Conan Do Lediglich in einer Originalgeschichte von Conan Doyle findet das Schachspielen Erwähnung; es ist die letzte Erzählung aus dem letzten Band der Sherlock Holmes Abenteuer. "Der Farbenhändler im Ruhestand". Auch wenn sich der Detektiv nicht selbst über das Schachbrett beugt, drängt sich das Bild – Holmes als vorzüglicher Schachspieler – förmlich auf. Genau an solch eine Eingebung kann ein Pastiche anknüpfen und sie bestenfalls fortspinnen. So oder eventuell geschehen in der Erzählung "Schachmatt" von @tanja_brink. Was mich sofort begeisterte: Dr. Watson und Sherlock Holmes besuchen das Criterion, das jeder Holmes-Fan aus "Eine Studie in Scharlachrot" kennen dürfte (hier begegnet Watson einem Freund, der ihn später Holmes vorstellen wird). Wie nebenher verbindet dieses Pastiche den ersten Sherlock Holmes Roman mit der letzten Sherlock Holmes Geschichte. Bravo! "Schachmatt" ist (neben 18 weiterer Stories) Teil der Anthologie "En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes". Norbert Schäfer verfasste die Geschichte "Der weiße König", die sich wie eine lose Variation von "Der Farbenhändler im Ruhestand" liest, nur dass sich der Autor nicht mit einer simplen Auflösung begnügte. Holmes bekommt es hier mit einem ernsthaft moralischen Dilemma zu tun. "Der Fall des zweifachen Todes", ein Beitrag von @regine_d_ritter, präsentiert uns Lestrade als Erzähler. Der Inspektor wird nicht – wie in vielen Filmen - zum Dilettanten degradiert und mein allerliebster Watson ebenso wenig. Mit leiser Ironie entpuppt sich Lestrade als Sympathikus, der das freiberufliche Genie zu achten weiß. Als ich las, wie der Doktor und der Inspektor gemütlich beisammensitzen, fantasierte ich schon ein Abenteuer mit dem Duo herbei.
Noch vor zwei Tagen rang ich mit einer Leseflaute. Glücklicherweise weiß ich, was mich von dieser Unlust zu befreien vermag: Kurzgeschichten. Kleine Häppchen, die den alten Hunger wiederbeleben. Trotzdem ich erst drei Erzählungen aus "En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes" gelesen habe, scheint das Ende der Leseflaute eingeläutet. Sie bereiteten mir allesamt Vergnügen und gaben mir einen Vorgeschmack auf die übrigen vierzehn Stories.
Gleichermaßen Empfehlung & Werbung.
Wo endet die Adaption, wo beginnt ein Pastiche? In Wo endet die Adaption, wo beginnt ein Pastiche? In "Sherlock Holmes und das Halsband des Todes" finden sich, vor allem im ersten Drittel, Elemente aus Conan Doyles "Das Tal der Furcht", dem letzten Holmes Roman. Später spinnt der Film seine eigene Geschichte, behält jedoch die von Doyle erdachten Figuren bei. Um es kurz zu machen: Ich kann die Frage nicht beantworten; mir fehlt das Fachwissen. Aber ich kann sagen, dass mich dieser Film befremdet und zugleich fasziniert. Zum einen erinnert er an frühe Edgar Wallace Verfilmungen, was nicht nur an der deutschen Produktion liegen mag. Drehorte waren neben Dublin auch Berlin – der Westhafen wurde zur Themse und das Schloss Glienicke zu Professor Moriartys Domizil. Die Hafenatmosphäre mit den Kneipen und den Fabrikhöfen verstärken diesen Eindruck noch. Zum anderen spielt der Film um das Jahr 1910. Das lässt sich an den Telefonen (mit Drehkurbeln) und den Autos erkennen. Zunächst befremdete es mich, denn wir befinden uns weder in viktorianischer Zeit noch in der Gegenwart, sondern in der Epoche Edwards. Auch wenn die Holmes Stories mit Königin Viktoria assoziiert werden, darf man nicht vergessen: Holmes ermittelte bis in die 1910er Jahre hinein. Diese Verschiebung der Sehgewohnheit irritierte mich anfangs. Unser Detektiv wird von Christopher Lee verkörpert – eine glanzvolle Darbietung, nicht überzogen, doch angenehm versnobt. Dagegen mag ich die Darstellung von Dr. Watson (Thorley Walters, bekannt aus "16 Uhr 50 ab Paddington") weniger, wofür ich das Skript verantwortlich mache. Watson präsentiert sich hier (wieder einmal, leider) als Obertrottel. Der Film bietet wunderbare, mit smoothen Jazz untermalte Szenen zwischen Ivan Desny und Senta Berger, Momente, die mich an die Miss Marple Filme aus den 60ern denken lassen. Obwohl ich solche Szenen gern gucke, irritieren sie mich hier. Wie gesagt: in diesem Film geben sich Befremdung und Faszination die Hand. Vielleicht bedingt das eine auch das andere? Einmal kommt man in den Genuss (ob’s tatsächlich ein Genuss ist, muss jeder Holmes-Fan selbst entscheiden), den Meisterdetektiv Darts spielen zu sehen. Ich meine, in welchem Sherlock Holmes Film sieht man das schon?
In weniger als einer Woche ist so weit: Die Anthol In weniger als einer Woche ist so weit: Die Anthologie "En passant: Die Reisen des Sherlock Holmes" erscheint.
Also vormerken und dann den lokalen Buchhandel unterstützen! 
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(So was wie Werbung) 
@sherlocksleseblog
Ich durfte zu der in Kürze erscheinenden Antholog Ich durfte zu der in Kürze erscheinenden Anthologie „En passant – Die Reisen des Sherlock Holmes“ eine Geschichte beisteuern, was mich ungemein stolz macht. Wer sich an ein Pastiche versuchen möchte, steht meist – noch ehe die erste Zeile niedergeschrieben ist – vor einer Wahl: Entweder bemüht man sich, sehr viel über den Originalstoff zu erfahren oder so wenig wie möglich. Beide Wege bieten Chancen, beide Wege sind legitim. Meines Erachtens wohlgemerkt. Wer nichts weiß, spürt bestenfalls nicht die Last der Vorlage, wer sehr viel weiß, fühlt sich bestenfalls von einem ganzen Werkkanon gestützt. Was im schlimmsten Fall geschehen kann, will ich aussparen, weil ich heute bester Laune bin.
Da ich seit meiner Kindheit ein Fan der Sherlock Holmes Geschichten bin, hatte ich selbst keine Wahl. Die Tür ist von jeher sperrangelweit offen und lässt sich wohl nicht mehr schließen. Meine Recherche-Bände stammen aus dem Insel Verlag und sind mittlerweile Opfer etlicher Markierungen. Ich stöbere immer wieder gern in den Büchern und freue mich jedes Mal, wenn mein Bleistift ein neues Wort, einen neuen Satz oder gar einen neuen Absatz einkreisen darf. Die Recherche kennt kein Ende; das ist so ernüchternd wie tröstlich.

Habt ihr euch schon an einer Pastiche-Geschichte probiert?

@inselverlag
@sherlocksleseblog
"The Gorgon" oder "Die brennenden Augen von Schlos "The Gorgon"
oder
"Die brennenden Augen von Schloss Bartimore" ist wohl einer der dunkelsten Streifen aus der Filmschmiede Hammer. Mit Christopher Lee, Peter Cushing und Barbara Shelley in den Hauptrollen und unter der Regie von Terence Fisher. Selten habe ich einen so tragischen Grusler gesehen, tragisch, morbide und unvorhersehbar. 
Im Original heißt das Schloss übrigens Borski und nicht Bartimore; schließlich spielt die Filmhandlung auf dem Kontinent und nicht in Old Britain. Aber geschenkt. Der Film ist auf alle Fälle einen Blick wert.
Ende Januar bin ich in Prag gewesen und dort zum e Ende Januar bin ich in Prag gewesen und dort zum ersten Mal im @karelzemanmuseum. Damit ging ein Traum für mich in Erfüllung. Noch bevor mich der amerikanische Film "Die Reise zum Mittelpunkt der Erde" faszinierte, brachte mich der tschechoslowakische Science-Fiction-Film "Reise in die Urzeit" zum Staunen. Darin schippern vier Jungen auf einem Fluss die Erdgeschichte zurück. Die Tricktechnik war für die damalige Zeit herausragend. Mammuts und Dinosaurier zeigten sich in einer prähistorischen Landschaft, die ersten Amphibien krochen über die Ufer und riesige Insekten sausten durch die Luft. Das Aussehen der Tiere orientierte sich stark an den Zeichnungen des Künstlers Zdeněk Burian, dessen farbenprächtige Bilder meine allerliebsten Bücher illustrierten. Neben "Die Reise in die Urzeit" hat Karel Zeman auch die Jules Verne Verfilmung "Auf dem Kometen" geschaffen. Heute würde man den Film wohl einen spleenigen Streifen mit antiquierter Tricktechnik nennen. In meiner Kindheit war das die Art Science-Fiction, die bei uns regelmäßig über den Bildschirm flimmerte. Allein schon der Besuch des Museum bewirkte, dass ich – wieder daheim in Berlin - zu ein paar vergilbten Büchern griff und in eine längst vergangene Zeit eintauchte. Zweifellos hat mich der Ausflug sehr glücklich gemacht.
Ein Geologe, der fantastische Literatur schrieb! N Ein Geologe, der fantastische Literatur schrieb! Nein, nicht fantastisch im Sinne von großartig oder brillant. Wladimir A. Obrutschews Figuren sind dafür zu schablonenhaft und der Plot bietet kein Darunter, hat kein Ausgraben und Beleuchten nötig, auch wenn die Geschichte buchstäblich unter die Oberfläche dringt. Der Roman "Plutonien" gehört ins Genre der Fantastik und die darin beschriebene Reise führt in eine unterirdische Hohlwelt. Wenngleich Obrutschew kein Literat vom Rang eines Jules Verne ist, so beweist sich auf jeder Seite sein wissenschaftlicher Background. Natürlich dürfen Leser und Leserinnen nicht vergessen, aus welcher Epoche dieser Roman stammt; Ende nächsten Jahres hat er ein ganzes Jahrhundert aufm Buchbuckel. Worum geht‘s? Ein sechsköpfiges Team (Frauen sucht man vergebens unter den Teilnehmern) begibt sich auf eine Expedition in den unerforschten Osten Sibiriens. Dabei dringen sie - anfänglich unbemerkt - in das Innere der Erde vor. Je tiefer sie gelangen, desto weiter bewegen sie sich auch zurück in der Zeit. Als die Gruppe eine Herde Mammuts entdeckt – wohlgemerkt das erste Mal, dass der neuzeitliche Mensch ein solches Wesen lebendig erblicken darf – erschießen sie eines der Tiere. Da wird nicht lange gefackelt. Andere Zeiten, doch nicht weniger Idiotie.
In meiner Kindheit haben mich nicht bloß die Texte begeistert – hier sei erklärt, dass ich nicht alles verstand – sondern auch die Illustration von Gerhard Goßmann. Was den Forschern die Flinte war, war mir der Bleistift und das Kohlepapier. Einfach alles musste abgepaust werden. Dinosaurier, griechische Helden und Göttinnen, Rittersleute mit Schwert, Helm und Morgenstern. Obrutschews "Plutonien" begleitete mich damals genauso wie die Jugendausgabe von "Die Reise zum Mittelpunkt zur Erde". Und trotzdem der Autor in einem überflüssigen Nachwort darüber aufklärte, dass er sich die Geschichte nur ausgedacht hat, war mir eines bewusst: Ich würde früher oder später einen Eingang in das Erdinnere entdecken. Nach Häufigkeit meiner Grabungen zu urteilen, hatte ich ihn wohl im Garten meiner Großeltern zu finden gehofft.
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